Deaflympics 2021 (2022) - Athletinnen und Athleten aus NRW kehren heim

Die Deaflympics 2021 in Brasilien war eine große Kampfansage für unsere Athletinnen und Athleten. Von den errungenen 5 Gold-, 8 Silber- und 6 Bronzemedaillen brachte Henrik Templin als einziger Athlet aus NRW die Bronzemedaille nach Hause. Alle anderen Sportsfrauen und -männer lieferten ihre Bestleistungen.

Es war kein einfaches Event, weder für die Organisation noch für die Athletinnen und Athleten sowie Betreuungspersonal aus aller Welt. Durch die Pandemie mussten die Spiele um ein Jahr auf 2022 verschoben werden. Die Sportanlagen und das Wetter waren unter den unmöglichen Bedingungen zu bedienen. Dennoch meisterten die Athletinnen und Athleten ihre Challenge mit Bestleistungen.

Beachvolleyball – Sensationell mit Bronzemedaille

Wie alle Spiele des Beachvolleyball-Turniers fand auch dieses Match unter suboptimalen Bedingungen in der Halle statt.

Sensationell gab es auch eine Medaille im Beach-Volleyball. Die zwei deutschen Herren-Teams schlugen sich wacker. Das Duo GER I mit Max Pähler/Henrik Templin gewann im kleinen Finale die Bronzemedaille.  Platz 7 belegte Marko Sudy mit Maximilian Schmidt als zweites Team GER II.

Gruppenspiele:

GER I : UKR I   0:2
GER II : IRI I     1:2
GER I : CAN     2:0
GER II :  JPN I  2:1
CZE II : GER I   2:0
GER I : JPN II   2:0
FIN : GER II      2:1

Achtelfinale:

GER I : ITA       2:0
GER II : CZE II  2:0

Viertelfinale:

GER II : UKR I  0:2
FIN : GER I       1:2

Halbfinale.

UKR I : GER I   2:0

Kampf um Platz 7:

GER II : AUT    2:0

Kleine Finale – Bronze:
GER I
– IRI       2:0

Badminton:

Die gerade 18jährige Junioren-Vizeweltmeisterin Finja Rosendahl etablierte sich im Hauptwettbewerb zum 9. Platz, in dem sie Gegnerinnen schlug, die noch bei der WM 2019 unbezwingbar schienen.  Finja traf ihr erstes Match auf Amanda Ferreira Sanches aus Brasilien. Auch im zweiten Spiel blieb Finja weiter auf Erfolgskurs. Sie schlug ihre Gegnerin Jana Havlova aus Tschechien in drei Sätzen mit 19-21, 21-14, 21-15. In ihrem dritten Match traf Finja auf die Litauerin Vaiva Zymantaite, eine Spielerin gegen die sie 2019 in Taiwan noch verloren hatte. Auch hier lag Finja nach dem ersten Satz zurück, legte dann aber nach und holte sich mit 18-21, 21-18, 21-18 den Sieg. Taktik und Spielidee konnte Finja hervorragend umsetzen. Spielerin und Trainer sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Wettkampfverlauf.

Oliver Witte nimmt als Erfahrener zum 6. Mal die Deaflympics teil.

Oliver traf auf eines der jungen Talente im Wettbewerb, Mahesh Mahesh aus Indien. Nach einem knappen 17-21 Satzverlust, rang Oliver dem in der den zweiten Satz mit 21-13 ab, fiel im dritten aber wieder auf 11-21 zurück und verlor das Match 1:2.

In seinem zweiten Gruppenspiel traf Oliver auf Cana Tadeu Ferreira Da Silva aus Brasilien, der kein Gegner für den Deutschen war. Nach einem 14-21 verlorenen Satz gab der Brasilianer beim Stand von 3-18 im zweiten Satz auf. Damit kam er leider nicht zur Hauptrunde weiter und wurde 17.

Golf:

Neben zwei anderen deutschen Golfern Allen John und Nico Guldan, schlug Paul Neumann mit starker Leistung bis zur Achtelfinale und belegt damit Platz 9.

Leichtathletik:

Hanna Peters – Siebenkampf: Nach drei Fehlstarts im Feld kam Hannah bei ihrer Angstdisziplin bei der drittletzten Hürde aus dem Rhythmus und setzte ihre Wechseltechnik schnell um. Anschließend holte sie beim Hochsprung und Kugelstoßen neue persönliche Bestleistungen. Zum Abschluss des ersten Tages - dem 200m Lauf - lief sie als Dritte ins Ziel. Für den zweiten Tag hatte sie vor, wie bei der WM 2021 in Lublin, mit der Aufholjagd zu beginnen, um am Ende noch aufs Podium landen zu können. Zunächst stand Weitsprung auf dem Programm, wo es nicht so wie gewünscht verlief und der Rückstand leider wuchs. Beim Speerwurf lief es besser, doch die Konkurrentinnen waren einfach zu stark. Vor der Anschluss- Disziplin - 800m Lauf - hatte das Betreuerteam gerechnet und verschiedene Taktiken aufgezählt. Leider reichte es nicht mehr bis zu Bronze, jedoch hatte sie mehr Punkte als bei der WM und belegte bei den Deaflympics den guten 5. Platz.
Hannah hat weitere, wertvolle Erfahrungen für ihre nächsten großen internationalen Wettkämpfe gesammelt, und ist mit zwei persönlichen Bestleistungen happy.

Delia Gaede – 200 m:  Delia kam auf Bahn 6 sehr gut aus dem Start und blieb dran. Als beste Läuferin ohne afrikanische Wurzeln kam sie mit persönlicher Bestleistung und hervorragenden 25,50 sec als 4. ins Ziel. Damit kommt sie der Erfüllung ihres Traumes von internationalem Edelmetall sehr nahe.

Der Debütant Thomas Eller hielt sich anfangs zurück im Marathon und steigerte sein Tempo von Runde zu Runde und holte einige ein. Als 9. kam er überglücklich ins Ziel.

Fußball: 

Im Fußball waren das erste Mal zwanzig und nicht wie bisher sechzehn Mannschaften im Turnier.

Sie hatte klare Medaillenchance aber wie immer im Gehörlosen-Mannschaftssport sind die Gegner häufig unbekannt und nur durch Spielbeobachtung können sich die Trainerteams vor Ort ein Bild machen. Deutschland wurde nur 4. Platz und haben sich dennoch um 1 Platz gegenüber Deaflympics 2017 verbessert.

Gruppenspiel: TUR vs. GER 2:0 (0:0)

Aufstellung: David Seiberlich , Marc Christ , Nico Knappe, Steven Nowark , Jonathan Sedlmayer – Florian Kralani (87), Alexander Peters – Robin Völkel (75), Kevin Bayer , David Plank – Robin Plank (62) , Luca Ballmann – Andreas Fischer (87), Fabian Kuppe , Marc Eisenberg – Bastian Hoffmeyer (62)

Gruppenspiel: GER vs. MLI 5:0 (2:0)

Tore: 1:0 Nowark (4.Min.), 2:0 Fischer (45.Min., Foulelfmeter), 3:0 Sedlmayer (55.Min.), 4:0 Nowark (58.Min.) und 5:0 Nowark (70.Min.)

Aufstellung: David Seiberlich, Marc Christ – Marcel Rekus (67), Nico Knappe – Joshua Füner (67), Steven Nowark, Jonathan Sedlmayer, Alexander Peters – Robert Hofmann (75), Kevin Bayer, Robin Plank, Andreas Fischer – Luca Ballmann (46), ( Fabian Kuppe – Jan Medewitz (45), Marc Eisenberg

Gruppenspiel: GER vs. USA 4:0 (2:0)

Tore: Minute 40 Foulelfmeter Nowark 1:0, Minute 43 2:0 Robin Bayer, Minute70 3:0 Kevin Bayer, 87. Minute 4:0 David Plank

Aufstellung: David Seiberlich – Dirk (Zimbo) Zimmermann (87), Nico Knappe – Bastian Hoffmeyer (46), Steven Nowark – Robin Völkel (78), Jonathan Sedlmayer, Alexander Peters – Florian Kralani (78), Kevin Bayer, Robin Bayer – David Plank (46), Kevin Bayer, Luca Ballmann, Marc Eisenberg, Fabian Kuppe

Gruppenspiel: GER vs. IRQ 2:1 (1:1)

Tore: Florian Kralani – 44. Minute, David Plank – 88. Minute

Aufstellung: David Seiberlich, Jan Medewitz, Joshua Füner, Marc Christ – Kevin Bayer (89), Andreas Fischer, David Plank, Florian Kralani – Jonathan Sedlmayer (82), Robert Hofmann, Marcel Rekus, Bastian Hoffmeyer, Robin Völkel

Viertelfinale: Deutschland - Senegal 4:3 n. V. (4:3, 2:2, 2:1)

Tore: 1:0 David Plank – 17. Minute, 1:1 Mbaye Serigne (SEN) – 20. Minute, 2:1 David Plank – 44. Minute, 2:2 Sarr Alassane (SEN) – 57. Minute, 2:3 Marro Khadim (SEN) – 95.Min. Foulelfmeter, 3:3 Robin Bayer – 99. Minute und 4:3 Jonathan Sedlmayer 103.Minute

Aufstellung: David Seiberlich, Nico Knappe, Luca Ballmann, Marc Eisenberg – Robin Völkel (99), Steven Nowark, Jonathan Sedlmayer, Robin Plank – Marc Christ (75), David Plank – Bastian Hoffmeyer (58), Kevin Bayer, Robin Bayer – Florian Kralani (108), Robert Hofmann, Fabian Kuppe

Halbfinale: GER vs FRA 2:3 (1:2)

Tore: 0:1 Kevin Juliano (FRA) – 8.Minute, 1:1 Nowark – 18.Minute, 1:2 Paul Recober (FRA) – 38.Minute, 2:2 Nowark – 50. Minute, 2:3 Aurelien Manceaux (FRA) – 75. Minute

Aufstellung: David Seiberlich, Andreas Fischer – Robin Völkel (88), Nico Knappe, Steven Nowark, Jonathan Sedlmayer, Kevin Bayer, David Plank – Robin Bayer (77), Bastian Hoffmeyer, Luca Ballmann – Marc Christ (75), Fabian Kuppe, Marc Eisenberg

Kleine Finale: Deutschland - Türkei 4:5 (3:4 n.E., 1:1 n.V.)

Tore: 1:0 Nowark (52. Minute) 1:1 TUR Nr. 20 (61. Minute)

Elfmeterschießen: 0:0 Christ – gehalten 0:1 TUR, 1:1 Fischer – Treffer, 1:1 TUR – Seiberlich hält, 1:1 Eisenberg verschießt, 1:2 TUR– Treffer, 2:2 Sedlmayer – Treffer, 2:3 TUR – Treffer, 3:3 Nowark – Treffer, 3:4 TUR – Treffer

Aufstellung: David Seiberlich, Marc Christ, Nico Knappe, Steven Nowark, Jonathan Sedlmayer, Kevin Bayer, Robert Hofmann – Robin Völkel (106), Bastian Hoffmeyer – Alexander Peter (106), Fabian Kuppe – Andreas Fischer (119), Robin Plank – David Plank (78), Marc Eisenberg

Resultat:

Die sportlichen Leistungen aller Athletinnen und Athleten konnten sich sehen lassen. Viele waren zum ersten Mal dabei und konnten ihre Bestleistungen vorzeigen. Auch die Platzierungen gegenüber der Deaflympics 2017 haben sich verbessert. Der Gehörlosen-Sportverband NRW e. V. ist stolz auf unsere Sportlerfrauen und -männer. Die nächste Deaflympics findet im Jahr 2025 in Tokyo statt, und darauf bauen wir auf.

Gehörlosensportverband Nordrhein-Westfalen; Zusammengefasst, 18. Mai 2022

Quellen: dg-sv.de; deaflympics.com; 
Fotorecht: DGS – Schneid & Kleinert